Rauenberg. (tt) Es war schon alles vorbereitet: Die Kulturhalle war hergerichtet, das Essen gekocht und die ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rauenberg standen bereit, um am gestrigen Mittwochnachmittag 160 Blutspenderinnen und Blutspender zu empfangen.
Doch um kurz vor 12 Uhr erhielt die Vorsitzende des Ortsvereins, Stefanie Back, den ernüchternden Anruf: Der DRK Blutspendedienst Hessen-Baden-Württemberg musste den Termin kurzfristig absagen.
Auf RNZ-Nachfrage erklärte dessen Pressesprecher Eberhard Weck, dass ein IT-Fehler zur Absage führte: „Unsere Rechner, mit denen wir die Blutspende durchführen, erhalten jeden Tag eine Aktualisierung. Dabei ist etwas schief gelaufen und der Rechner startete nicht mehr. Also nichts Bedrohliches, wir wurden nicht gehackt.“ Ein Termin ohne die IT durchzuführen, sei heute aber unmöglich, so der Sprecher. Denn in den Datenbanken sei etwa vermerkt, wer schon einmal gespendet habe und ob die Abstände zwischen den Terminen eingehalten wurden.
Man habe versucht, die angemeldeten Spender per E-Mail und SMS über die Absage zu kontaktieren, über die sozialen Medien informierte auch der Rauenberger DRK-Ortsverein: „Alle, die wir erreichen konnten, haben wir informiert.“ Der Ausfall sei ärgerlich, zumal Blutkonserven gerade knapp seien, so Weck. „Für die nächsten vier Tage haben wir aber ausreichend Blutprodukte“, sagte er. Einen Vorfall wie diesen habe es zuletzt vor zehn Jahren gegeben.
In Rauenberg konnte man die Absage nicht ganz so entspannt sehen. Weil sich die meisten der 15 Helferinnen und Helfer gestern extra für die Aktion freigenommen hatten, war die Situation für sie besonders unbefriedigend: Sie warteten in der Halle auf Spenderinnen und Spender, die von der Absage nichts erfahren hatten, und boten ihnen etwas zu Essen an. „Die Leute sind zu Recht unzufrieden, aber das sind wir auch“, sagte die Vorsitzende Stefanie Back im Gespräch mit der RNZ. Schließlich habe ihr Team viel Aufwand betrieben, um die Blutspendeaktion in Rauenberg zu dieser Größenordnung zu führen: „Wir haben die Spenderzahlen in den letzten Jahren fast verdoppelt“, erklärte Back.
Sie hofft nun, dass die Spender dem Roten Kreuz trotzdem die Treue halten: „Das wäre mein Wunsch, denn wir können wirklich nichts dafür. Wir waren gut gerüstet“, betonte Back. Einen Ersatztermin wird es voraussichtlich nicht geben, auch weil der Ortsverband dies personell nicht stemmen könnte.
Die nächste reguläre Blutspende in Rauenberg findet am Dienstag, 7. Mai, von 14 bis 19.30 Uhr statt.
Mit freundlicher Genehmigung der RNZ